Ich ging öfters von Den Haag aus, nach Amsterdam, in ein Haus am Bahnhof, „De Kosmos“ wo auf mehreren Etagen verteilt allerhand Kurse angeboten wurden, die mich sehr interessierten.
Thai Chi, Chiquong, arabischen Mantras, Kräuterkunde, Tarot, Zahlen- und Ruhnenlehre, bewusstes Malen, Zen, esoterische-, buddhistische- und allerhand andere Lehren, Kurse und Vorträge von bekannten spirituellen Lehrern und manchmal auch von Meistern, aus der ganzen Welt. Alles diente der Bewusstwerdung und „Selbsterkenntnis“.
Es wurde besucht von den verschiedensten Menschen aus allen Schichten. Ich lernte Vieles.
Eines Tages war ich bei einem Vortrag von einem Tarotmeister der auch über Zahlen viel wusste. Es fand in den untersten sehr niedrigen Kellerrräumen statt, die fast aussahen wie Katakomben, die man mit Maisteppichen ausgelegt hatte, worauf man gut sitzen konnte. Wir sassen im Kreis um den Meister, der faszinierend erzählen konnte.
Mitten in seiner Erklärung, protestierte ein Mann, der plötzlich in einer der Torbögen stand wie ein dunkler Schatten. Es war wie ein verbaler aggressiver Angriff. Der Meister sah ihn freundlich an und sagte: “Ja, du hast vollkommen Recht” Der Mann war so verblüfft keine Widerrede zu bekommen, dass er kein Wort mehr sagen konnte und der Meister erzählte weiter. Nach ein paar Minuten versuchte der Mann erneut den Meister zu übertrumpfen und protestierte wieder heftig auf das Gesagte. “Ja, ja”, sagte der Meister, “ich sagte es schon, du hast vollkommen Recht”. Der Mann versuchte es noch ein drittes Mal und lief dann enttäuscht weg. Er hatte nichts provozieren können weil dieser Meister keine Aggressionen mehr in sich hatte! Dazu gibt es noch eine kleine Geschichte.
Ein junger Mann will bei einem Zenmeister lernen. Eines Tages sitzt der junge Mann in seinem Zimmerchen und meditiert. Auf einmal kommt von der Decke eine giftige Spinne am Spinnfaden herunter. Der Junge rennt weg um es seinem Meister zu berichten und um ihn zu fragen, ob er denn die giftige Spinne töten dürfe.. “Auf keinen Fall” sagt er. “Setze dich wieder hin und meditiere weiter.”
Die Spinne die sich zurückgezogen hatte, seilt sich wieder ab, genau vor der Nase des Jünglings. Er rennt wieder zum Meister und sagt er habe keine Lust jetzt schon zu sterben er MÜSSE die Spinne töten.
“O.K.”, sagt der Meister, “dann setzte dich erst mal wieder hin und wenn die Spinne wieder kommt, dann male mit Tusche ein gleichschenkeliges Kreuz auf den Bauch der Spinne.”
So gesagt, so getan und mit kleinen Strichen malt er ein Kreuz auf das Spinnenbäuchlein. Es geschieht aber nichts, ausser das die Spinne näher und näher kommt und der Jüngling zittert wieder vor Angst und rennt zum Meister. “Darf ich sie jetzt töten Meister, es ist nichts passiert und sie kommt mir immer näher.” “Wieso ist nichts passiert? Hast du nicht das Kreuz auf den Bauch der Spinne gemalt?” “Ja, ja”, sagt der Jüngling.
Der Meister erwidert: “Na.. dann ziehe jetzt dein Hemd mal hoch und schau.” Als der Junge sein Hemd hochschiebt, sieht er auf seinem Bauch genau so ein Kreuz wie er es auf den Bauch der Spinne gemalt hatte”
Was Du dem Anderen antust,... tust Du auch Dir selbst an.
Auch im Bild hält der Engel Dir den Spiegel vor! Erkenne Dich selbst, auch in Deiner Umgebung.
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